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Naturtextilien

T-Shirts zum Wegwerfen?

Bestimmt kennst du das auch: Dein neues T-Shirt sieht nach ein- bis zweimal Waschen einfach nicht mehr gut aus. Ausgeleiert und aus der Form. Du kannst dir sicher sein, es ist kein Öko-T-Shirt! Es wurde aus schlechter, billiger, mit Pestiziden gespritzter Baumwolle gemacht. Es wurde mit einer ganzen Trickkiste von giftigen Chemikalien behandelt, um es zumindest für den Verkauf in Form zu bringen.

Bei T-Shirts und allen Baumwoll-Textilien wie Hemden und Blusen hat die Haltbarkeit ganz viel mit der Qualität der Fasern zu tun. Gute Baumwollfasern sind besonders lang und fein. So werden sie Beim Spinnen zu glatten Fäden, beim Stricken und Weben zu fusselfreien Stoffen, die perfekt die Form halten und sich nicht abribbeln. Eigentlich ist Baumwolle die abriebfesteste Faser überhaupt, geeignet für feine Hemden und strapazierfähige Jeans! Doch Qualität hat ihren Preis. Billige Massenware für kurzlebige Mode kann nur mit Hungerlöhnen vom Anbau bis zum Verkauf realisiert werden.

Giftige Farben für coole Klamotten?

Deine neue modische Jeans juckt und reizt deine Haut? Das ist gut möglich, denn in Baumwoll-Klamotten aber auch in allen anderen Textilien kann bis zu 20% Chemie stecken. Gift in der Kleidung kommt nicht nur aus den Pestiziden beim Anbau. Nach der Ernte geht es weiter mit Bleichen und Färben. Beispielsweise kann mit hochgiftigen, bei uns verbotenen, krebserzeugenden Farbstoffen (Azofarbstoffen) gefärbt werden. Sie sind schön billig und sehr farbintensiv sowie lichtecht. Ganz besonders beliebt weil intensiv und waschecht sind Azofarbstoffe für Blau und Schwarz. Dein helles, beiges, braunes, anthrazitfarbenes oder graues T-Shirt ist also umweltfreundlicher als dein tiefschwarzes! Im fernen Ausland, wo die meisten Klamotten gemacht werden, sind die giftigen Farbstoffe nicht verboten. Auch gibt es dort keine Gesetze zum Schutz der Arbeiter oder der Umwelt.

Pflegeleicht-Ausrüstung heißt bügelfrei dank Formaldehyd

Gesundheitsgefährdende und umweltbelastende Mittel werden zusätzlich bei der sogenannten Ausrüstung eingesetzt. Ausrüstung heißt, dass die Stoffe beispielsweise pflegeleicht gemacht werden. Pflegeleicht bedeutet bügelfrei und knitterfrei. Dazu werden die Textilien mit Kunstharz beziehungsweise giftigem Formaldehyd überzogen. Das Glätten geht zwar auch ohne Chemie, nämlich mit einem traditionellen mechanischen Verfahrens, das Kalandern heißt, ist dann aber schon wieder teurer als die chemischen Verfahren. Viele Hersteller produzieren lieber auf Kosten der Natur und der Menschen, die mit Baumwolle arbeiten. Andere Beispiele von teilweise sehr umweltschädlicher Ausrüstung sind Antimikrobiell, UV-Schutz oder Imprägnierung. Die brauchst du sicherlich nicht in deinem täglichen Outfit.

Woran erkennst du umweltfreundliche Textilien?

Ein guter Hinweis um umweltfreundliche und ungiftige Textilien zu erkennen, ist das Herstellungsland. Wenn die Wäsche und Bekleidung in Deutschland gefertigt wird, unterliegt dies vielen Umweltstandards. Doch bei Mode kann das schwierig werden.

Faire Klamotten sind meistens frei von Schadstoffen und werden ökologisch hergestellt. Vegane Klamotten können, müssen aber nicht, nachhaltig, chemiefrei oder umweltfreundlich sein. Sie enthalten lediglich keine Wolle oder Seide und kein Leder, wohl aber Polyester und andere Kunstfasern. Inzwischen ergreifen vor allem viele junge Mode-Label selbst die Initiative für bessere Baumwolle und nachhaltige Klamotten.
Du kannst auf einige vertrauenswürdige Siegel und Label achten: IVN, Fairtrade und GOTS.

Umweltfreundlich ist aber auch die Verwendung von Baumwolltaschen als Ersatz für Papierttüten oder Plastikbeutel, zumindest wenn man die Baumwolltasche immer dabei hat und lange nutzt!


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