Industrielle Revolution
Bis ins 18. Jahrhundert wurden alle Kleider zu Hause in Heimarbeit genäht. Es gab noch keine Fabriken. Damals waren 80 % aller Europäer Bauern. Sie bauten Faserlein an und erzeugten Leinfasern. Praktisch alle Güter wurden von Handwerkern gefertigt. So gab es bereits den Handwerksberuf des Webers, des Färbers und des Spinners.
Erfindungen und technischer Fortschritt
Cotton Gin
Vor dem Spinnen muss Baumwolle entkörnt werden. Erinnerst du dich? Baumwolle enthält Samen. Das Entfernen der Samen wurde Jahrtausendelang von Hand gemacht und war sehr mühsam. Die Erfindung einer Entkörnungsmaschine, der "cotton gin", war ein großer technischer Fortschritt. Es war der Beginn der Industriellen Revolution.
Sklaven, die zuvor Baumwolle entkörnen mussten, konnten sich nun um den Baumwollanbau und die Baumwollernte kümmern. Die Baumwollfelder wurden ausgeweitet und viel mehr Baumwolle konnte produziert werden.
Öl aus Baumwolle?
Übrigens enthalten die Baumwollsamen sehr viel Öl, ganz ähnlich wie Leinsamen. Man kann Baumwollsaatöl daraus pressen und es zum Frittieren verwenden. Durch die Entkörnungsmaschine fielen Baumwollsamen nun in größeren Mangen an und konnten lohnend verarbeitet werden.
Spinning Jenny
Auch der Einsatz von Spinnmaschinen war ein Meilenstein der Industrialisierung.
Die "spinning jenny" wurde 1764 in England erfunden. Sie konnte acht Garnspindeln auf einmal spinnen und lieferte so genügend Garn für einen Weber. Schon bald danach wurden Spinnmaschinen immer größer. Sie wurden nicht mehr von Hand, sondern mit Dampfmaschinen angetrieben und konnten 1000 Garnspindeln gleichzeitig spinnen. Man nannte sie "spinning mule" - spinnendes Maultier. Spinnmaschinen füllten von nun an Fabrikhallen. Spinnereien entstanden zunächst in England und später auch in Deutschland.
Auch die Dampfmaschine war eine englische Erfindung von James Watt aus dem Jahr 1765.