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Geschichte und Geschichten der Baumwolle

Die Welt am Baumwollfaden

frühe Globalisierung der Welt durch Baumwolle

Baumwolle hat über Jahrtausende und bis ins 20. Jahrhundert die Weltgeschichte beeinflusst. Große Erfindungen, Eroberungen und der Sklavenhandel hatten ganz direkt mit Baumwolle zu tun. Die Länder der Welt wurden immer mehr durch Baumwollanbau, -handel und -verarbeitung verbunden, wie durch Fäden in einem Netz...


Kolonien und Unabhängigkeit

Mahatma Gandhi am Spinnrad

Um Baumwolle Der Widerstandskampf der Inder gegen die Kolonialmacht England wurde mit und um Baumwolle geführt. Indien, das Urspungsland der Baumwolle wurde wegen dieses Rohstoffes ausgebeutet. Indische Bauern und Weber verloren ihr Einkommen. Mahatma Gandhi, der geistige Führer der Unabhängigkeit Indiens, machte das Spinnrad zum Symbol des gewaltlosen Widerstandes. Als Vorbild für alle Inder spann er seine Baumwolle selbst (Bild rechts) und rief dazu auf keine billigen Baumwollstoffe aus England zu kaufen.

Von grauer Vorzeit bis in die Gegenwart

Die Erfinder der Baumwollstoffe und -kleider lebten vor Jahrtausenden im heutigen Indien und Pakistan, in Mexiko und Peru. In der Antike war bei Ägyptern, Griechen und Römern sowie im restlichen Europa die Verwendung von einheimischen Fasern wie Leinen, Hanf und Wolle üblich. Doch über die Seidenstraße gelangte auch in frühester Zeit teure Seide und Baumwollstoffe in den Mittelmeerraum.
Durch die Seefahrer auf Entdeckungsreisen und die Eroberungen wurden Baumwollstoffe im Mittelalter überall in Europa bekannt. Die Tuchweber in England verarbeiteten ab dem späten 17. Jahrhundert Baumwolle. Den Rohstoff bekamen sie aus den Kolonien und aus Amerika. Der Bedarf an Baumwolle wuchs und wuchs. Es wurden immer mehr Baumwollplantagen angepflanzt auf denen Sklaven arbeiten mussten. Ein Zeitalter großer Erfindungen begann und die Industrielle Revolution veränderte von nun an die Welt. In Deutschland gewann Baumwolle erst im 19. Jahrhundert an Bedeutung.